Die diesjährige Länderkonferenz der Geflügelwirtschaft Österreich fand vom 20.-21. Juni im Stift Ossiach statt und bot den zahlreichen Teilnehmern ein abwechslungsreiches Programm. Beim Gala-Dinner auf der „MS Ossiach“ nutzten über 100 Teilnehmer die Gelegenheit zum Networking.

Das Branchentreffen der österreichischen Geflügelwirtschaft findet jedes Jahr in einem anderen Bundesland statt. Nach 12 Jahren wurde das Treffen wieder von der LK-Kärnten und der Geflügelwirtschaft Kärnten (GWK) in Zusammenarbeit mit dem Dachverband, Geflügelwirtschaft Österreich (GWÖ) ausgerichtet.
Das Ambiente in der CMA-Ossiach, Musikakademie, mit Blick auf den Ossiachersee sorgte für ein positives Arbeitsklima.

Gestartet wurde bereits am Mittwoch den 19. Juni mit dem Geflügel-Bildungsgremium bzw. mit der Klausur der LK-Geflügelreferent:innen. Besprochen wurden die Inhalte und Orte der österreichweit geplanten Seminare und Fachtagungen, für alle Geflügelsparten. Die Beratungsherausforderungen für den Herbst und Winter sind die Bereiche: AMA Richtlinien, speziell die Auslaufgestaltung inklusive diverse Kontrollen, sowie Tihalo 4 und die Auflagen hinsichtlich Tierwohl/Tiergesundheit.
Mit der erweiterten Vorstandsitzung der GWÖ am Donnerstag, den 20.06. begann der offizielle Start der Länderkonferenz in der Musikakademie, Stift Ossiach. Ohne Musik aber mit viel Energie wurden die Tagespunkte von den rund 30 Mitgliedern abgearbeitet.

Herausforderungen für die Zukunft:
Projekte für die Zukunft sind unter anderem ein gemeinsamer Store-Check mit „Wirtschaften am Land“. Es soll in den vier Geflügel-starken Bundesländern bei Großküchen die verpflichtende Herkunftskennzeichnung überprüft werden. Abgefragt wird der Puten- und Schweinefleischeinkauf bei Gemeinschaftsküchen.
Ein weiterer wichtiger Tagesordnungspunkt war die Erhebung bzw. Abfrage von Betriebsdaten in der Vergangenheit und wie sie in Zukunft, „Landwirte-freundlicher“ erfolgen könnte. Die Erhebung von Produktionsabläufen und –daten sind für diverse Auswertungen von großer Bedeutung (z.B. Erreichung der Klimaziele). Die Abfrage muss aber in Zukunft verständlicher, effizienter und einfacher erfolgen.
Die Marktberichte aus den einzelnen Sparten wurden beim anschließendem Gala-Dinner am Schiff „MS Ossiach“, noch intensiv weiter besprochen.
Ein Schwerpunkt der Länderkonferenz ist der fachliche Austausch entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Der kulinarische Höhepunkt auf der „MS Ossiach“ wurde von einem Quartett des „Kärntner Doppelsextetts“ musikalisch begleitet und bewirkte bei den Vertretern der Futtermittelfirmen, Brütereien, Kopfbetrieben sowie Funktionären und Beratern eine positive Motivation, auch zukünftig die Herausforderungen in der Geflügelwirtschaft gemeinsam zu lösen.

Im Rahmen der Generalversammlungen der GWÖ und der Österreichischen Qualitätsgeflügelvereinigung (QGV), die am Freitag den 21.06. stattfanden, überbrachte LH-Stv. Martin Gruber seine Grußworte. Die Geflügelwirtschaft nimmt in vielen Bereichen eine Vorreiterrolle ein, er schätzt die Flexibilität, das Vorrausschauen und den Zusammenhalt in der Branche. Er bedankte sich speziell beim Obmann der Geflügelwirtschaft Kärnten, Dieter Obereder für seinen Einsatz in Kärnten und auf Bundesebene.
Der Ort für den Festakt der Länderkonferenz wurde auf die Burg Landskron verlegt. Nach der Eröffnung und Grußworten von Markus Lukas, Obmann der GWÖ, Dieter Obereder, Obmann GWK und Siegfried Huber, Präsident LK-Kärnten wurde noch eine Videobotschaft von Norbert Totschnig, Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, überbracht. Als erster Fachreferent stellte Dr. Karl Feichtinger von der Firma Wech Geflügel GmbH den Teilnehmern das neue Layout der Firma vor und brachte einen interessanten Einblick in ein erfolgreiches Kärntner Geflügelunternehmen.
Mit faszinierenden Einblicken in die Unterschiede zwischen Hühnervögeln und Greifvögeln, präsentierte Franz Schüttelkopf, Leiter der Adlerarena auf Landskron, ein beeindruckendes Bild der Tierwelt. Die Verbindung zur Geflügelwirtschaft wurde durch die Beliebtheit von Futterküken bei Jungvögeln deutlich. Den Abschluss der Länderkonferenz bildete eine beeindruckende Flugshow.

In diesen drei Tagen wurden wichtige Themen diskutiert und neue Ideen ausgetauscht. Es zeigte sich wieder einmal, dass die kleine Geflügelbranche, wenn sie gemeinsam Engagement und Optimismus zeigt, so manche Hürden meistern, sich weiterentwickeln und Krisen als Chance nutzen.

DI Gerda Maria Weber, GWK

Einen ausführlichen Bericht zur GWÖ Länderkonferenz 2024 finden Sie in der FEDER-Ausgabe 03_2024