Die österreichische Geflügelwirtschaft zu Gast im Ländle.
Egal wo sich Akteurinnen und Akteure der österreichischen Geflügelwirtschaft treffen, es gibt immer spannende Fachgespräche und ein buntes Rahmenprogramm mit gemütlichem Zusammensein. Deshalb nahmen auch in diesem Jahr wieder viele Kolleginnen und Kollegen den Weg nach Vorarlberg auf sich, um am 23. und 24. Juni bei der ZAG Länderkonferenz teilzunehmen. Schon beim Eintreffen wurde man mit einer Aussicht auf die alpine Bergwelt begrüßt, welche die mehr oder weniger lange Reise ins Ländle vergessen ließ. Das Hotel Walliserhof bot einen charmanten Rahmen für die Generalversammlungen der ZAG und der QGV sowie für eine erweiterte ZAG Vorstandssitzung. Wichtige Agenden wurden besprochen und zukunftsrelevante Themen aufgezeigt.
Erweiterte ZAG Vorstandssitzung
Am Donnerstag vormittags fanden sich alle ZAG Vorstandsmitglieder und Geschäftsführer zur erweiterten ZAG Vorstandssitzung ein. ZAG Obmann Bürgermeister Franz Karlhuber eröffnete die Veranstaltung und der Obmann des Landesverbandes Vorarlberg, Michael Natter hieß alle Gäste herzlich in seiner Heimat willkommen.
Fachlich beschäftigte man sich mit den Auswirkungen der Corona Krise und des Krieges in der Ukraine auf den österreichischen Geflügel- und Eiermarkt. Die steigenden Rohstoff- und Energiepreise belasten die Produktion und führen zu steigenden Preisen, die entlang der Wertschöpfungskette weitergegeben werden müssen. Die Kollegen berichten von verschiedenen Gesprächen mit Partnern im Handel. Die Inflation führt auch zu veränderten Einkaufsgewohnheiten, Konsumenten kaufen preissensibler ein und greifen häufiger zu billigerer ausländischer Ware. Besonders hart getroffen wurde der Absatz heimsicher Pute, die ZAG plant Gegenmaßnahmen.
Zur partiellen Abfederung von Verlusten wurde ein Covidverlustersatz II für Bodenhaltungsbetriebe ausverhandelt. Die ZAG verfasste ein Positionspapier mit Lösungsvorschlägen um die Auswirklungen der schwierigen, wirtschaftlichen Rahmenbedingung auf die Geflügelwirtschaft zu verbessern. Sehr positiv konnte vermerkt werden, dass die Verhandlungen zum Tierwohlpaket nun abgeschlossen werden konnten. QGV und ZAG gaben ein Update zum sinnvollen Umgang mit männlichen Legeküken. Die Neuerungen zum Tierwohlpakt finden Sie in einem eigenen Artikel in der ZAG Journal-Ausgabe 03_2022.
GGÖ und EZG Frischei berichteten über die Entwicklungen am Geflügel- und Eiermarkt. Die QGV berichtete über die aktuelle Situation bei Salmonellen und anderen Tierkrankheiten, ebenso über die Entwicklungen rund um die Vogelgrippe, die in diesem Jahr über den Sommer in Europa erhalten bleibt.
ZAG Mitarbeiterin Mirjam Lichtenberger berichtete über die Neuerungen bei der Servicestelle für nachhaltige Beschaffung von Eiern und Geflügel, kurz SNEG. Da seitens der anderen Tiersparten (Schweine, Rinder, Schafe/Ziegen) Interesse an diesem erfolgreichen Projekt besteht, soll ein neues Projekt mit Erweiterung der Zuständigkeiten eingereicht werden.
ZAG Bildungsbeauftragte Christina Buchinger fasste die vergangene Bildungssaison 2021/22 zusammen. Diese konnte wieder erfolgreich abgeschlossen werden. Es wurden so viele Weiterbildungskurse wie möglich in Präsenz abgehalten, alle anderen Kurse, die ab Anfang November 2021 covidbedingt nicht mehr an verschiedenen Orten in ganz Österreich abgehalten werden konnten, wurden auf Online-Kurse umgestellt. Diese erfreuen sich immer größerer Beliebtheit, da man österreichweit daran teilnehmen kann.
Exkursion zum „Sennhof“ in Rankweil
Nach den intensiven Gesprächen im Rahmen der Vorstandssitzung war eine Betriebsbesichtigung beim Sennhof inklusive Schmankerlverkostung genau das Richtige. Produkte aus dem Ländle wurden präsentiert und haben es der Gesellschaft leicht gemacht sich auf dem Sennhof wohlzufühlen und die Gespräche rund ums Geflügel fortzuführen. Wie so oft galt auch hier: „Beim Redn kumman d‘Leid z‘sam“. Diesem Motto blieb die Geflügelwirtschaft Österreichs treu und konnte beim gemeinsamen, ausgelassenen Abendessen weiter diskutieren, anregen und über die Zukunft der österreichischen Geflügelwirtschaft philosophieren.
Neuwahlen des ZAG Vorstandes
Am 24. Juni fand die Generalversammlung der ZAG und anschließend die der QGV statt.
Erstere stand ganz im Zeichen der Neuwahlen des Obmannes der ZAG, da Bürgermeister ÖKR Franz Karlhuber nach erfolgreicher dreijähriger Tätigkeit als Obmann zurücktrat. Das Ergebnis der einstimmigen Wahl: der neue Obmann der ZAG wird Markus Lukas, sein Stellvertreter DI Heinz Schlögl.
Goldenes Ehrenzeichen für ÖkR Franz Karlhuber
Im Rahmen des danach folgenden Festaktes ehrte LKÖ Präsident Josef Moosbrugger den scheidenden ZAG Obmann für seine großen Verdienste für die österreichische Geflügelwirtschaft im Laufe der letzten Jahre und verlieh dem immer lösungsorientierten Interessenvertreter das Goldene Ehrenzeichen der Republik Österreich.
Einen ausführlichen Bericht zur ZAG Länderkonferenz 2022 finden Sie in der ZAG Journal-Ausgabe 03_2022
